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Bürgerversammlung der Kalldorfer SPD gut besucht

-Plantationskoordinator Stefan Wlost: zu wenig Spenderorgane-
Kalldorf: Die Kalldorfer Sozialdemokraten hatten die aktuellen Diskussionen über die Vorkommnisse bei Transplantationen zum Anlass genommen,für Dienstag,dem 9.10. zu einer Bürgerversammlung in das Dorfgemeinschaftshaus einzuladen. Das Thema fand offensichtlich Interesse bei den Kalldorfern: 40 Personen hatten den Weg ins Dorfgemeinschaftshaus gefunden. Dazu hatte offensichtlich auch der Referent des Abends, den Kalldorfs SPD-Chef Johannes Bentler begrüßen konnte, beigetragen:
Stefan Wlost ist Transplantationskoordinator am Herz- und Diabeteszentrum NRW
in Bad Oeynhausen und eines der Mitglieder der bundesweiten Kontrollkommission, die dafür sorgt, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Was 1967 in Südafrika mit der ersten sensationellen Herzverpflanzung durch Prof.Barnard begann, so Wlost, ist heute fast zur Normalität geworden. Allein in 2011 wurden in Bad Oeynhausen 77 Herzen transplantiert. Das ist weit und breit der Spitzenwert. Eine Chance auf einen vorderen Platz auf der Transplantationsliste habe aber nur der, bei dem medizinische Dringlichkeit und Erfolgsaussicht sehr hoch eingeschätzt würden. Und selbst dann könne oft nicht geholfen werden, da die gespendeten Organe bei weitem nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stünden.
WLOST: „Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Organe ist stark abhängig von den gesetzlichen Regelungen, was die internationalen Unterschiede deutlich machen. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft Gesetze haben werden, die zu einer Erhöhung der Zahl der Spenderorgane führen wird. Wir in Bad Oeynhausen hätten schon jetzt die notwendigen Kapazitäten, um noch mehr Menschen helfen zu können.“ Folgerichtig also sein Appell an die Bürger, sich nicht der Mithilfe zu verschließen.
Wlost nahm in seinem Referat zu allen mit der Problematik zusammenhängenden Fragen Stallung: Transplantationsgesetz, Eurotransplant, Organvermittlung, Hochdringlichkeitsfälle, beschleunigtes Vermittlungsverfahren, Handelsverbot von Organen, Kontrolle der Verfahren, Hirntodfeststellung und vieles mehr. So bekommt Oeynhausen einerseits Spenderorgane aus ganz Europa und behandelt natürlich auch Patienten aus diesen Ländern.
Auch mit vielen in der Öffentlichkeit als wahr geltenden Meinungen räumte der Referent auf:
Alter ist für Spender und Empfänger kein automatischer Ausschließungsgrund.
Die Rettung eines schwer erkrankten Patienten hat absoluten Vorrang vor Erwägungen für eine Organentnahme und Transplantation.
Privatpatienten werden nicht bevorzugt. Die Anzahl der transplantierten Privatpatienten ist deutlich geringer als ihr Bevölkerungsanteil.
Nach zweistündigem Referat mit lebendiger Diskussion bedankte sich Johannes Bentler bei Stefan Mlost mit einer kleinen Aufmerksamkeit und verabschiedete ihn unter dem Beifall der Kalldorfer.

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